zur Startseite zur Hauptnavigation zum Hauptinhalt zum Kontaktformular
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Zurück

Humus

Der wertvollste Bestandteil im Boden

Humus ist ein essentieller Bestandteil eines Bodens und übt mehrere bedeutende Funktionen aus. Böden mit einem gesunden Humusanteil sind nicht nur gegenüber Trockenperioden besser geschützt, sondern auch bei gegenteiligen Fällen mit viel Niederschlägen. Durch die vermehrten Wetterkapriolen lohnt es sich den Humusgehalt zu erhalten und seinen Böden Sorge zu tragen.

FB 250410 Spatenproben

Warum ist Humus so wertvoll?

Biologische Aktivität
Bodentiere und Organismen nutzen Humus als Lebensräume sowie Nahrungsquelle. Beim Abbau von toter organischer Substanz werden die enthaltenen Nährstoffe für Pflanzen und Bodentiere verfügbar gemacht.

Nährstoffspeicher und -quelle
Je nach Humusgehalt werden jährlich 10-300 kg/ha Stickstoff bei der Mineralisierung freigesetzt. Ungefähr ein Drittel ist pflanzenverfügbar. Ton-Humus-Komplexe binden Nährstoffe, erhöhen die Austauschkapazität und minimieren die Auswaschung von Nährstoffen (positiv geladene Ionen).

Wasserspeicher
Humus ist wie ein Schwamm und hat eine enorme Wasserspeicherkapazität. Weiter vereinfacht Humus die Wasserinfiltration, wodurch Wasser besser in den Boden versickern kann. Humus verbessert die Porenverteilung (grob, mittel, fein). Vor allem Mittelporen enthalten pflanzenverfügbares Wasser.

Kohlenstoffspeicher
Humus hat einen Anteil von bis zu 50 % Kohlenstoff und ist somit der grösste Speicher. Humus reduziert durch seinen Speicher die Emissionen von Kohlendioxid in der Atmosphäre. Durch einen Humusaufbau kann auch mehr Kohlenstoff gespeichert werden.

Bodenstruktur
Bodenteilchen werden zu stabilen Aggregaten verbunden, wodurch der Boden krümelig und porös wird. Wurzeln können leichter in den Boden eindringen und die mechanische Belastbarkeit ist besser.

Wie viel Humus ist sinnvoll?

Der Humusgehalt ist einerseits abhängig vom Tongehalt des Bodens. Sehr sandige Böden mit unter 10 % Ton können Humus nur sehr gering speichern. Zusätzlich muss auch das Verhältnis zwischen Tongehalt und Humusanteil beachtet werden. Ein ideales Verhältnis von Ton und Humus beginnt bei 17 %. Nicht nur der Tongehalt gibt das Potential zum Humusgehalt vor, auch die Bewirtschaftungsart trägt seinen Teil dazu bei. Grünlandparzellen weisen Humusgehalte von 4-10% auf. Im Acker liegen die Humusgehalte zwischen 1-3 %. Folglich ist der Humusaufbau in gewissen Situationen nur begrenzt möglich.

Aus einer erweiterten Bodenanalyse kann der Tongehalt sowie der Gehalt für den organischen Kohlenstoff (Corg, analytisch bestimmt) herausgelesen werden. Mit diesen Werten ist es möglich das Verhältnis des Ton- und Humusgehalts genau zu berechnen und zu bewerten.

Wie kann ich den Humusanteil beeinflussen?

Der Humusanteil kann über zahlreiche Faktoren selbst auf dem Feld beeinflusst werden. Dabei müssen mehrere Massnahmen über Jahre zusammenspielen, weil es sich hierbei um einen langfristigen Prozess handelt.

Organisches Material: Ein wichtiger Punkt ist die Zufuhr von organischem Material in Form von Hofdüngern (Gülle, Mist) und Kompost zu gewährleisten. Die beste Humuswirkung erzielt gut verrotteter Mist sowie Mistkompost. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Stroh nach der Getreideernte auf dem Feld liegen zu lassen und einzuarbeiten.

Autorin: Rita Ziltener, LZ Liebegg

Fruchtfolge: Die Fruchtfolge bietet weitere Stellschrauben. Eine davon ist das Abwechseln von humuszehrenden und humusmehrenden Kulturen. Je einseitiger eine Fruchtfolge mit humuszehrenden Kulturen bestückt ist, desto weniger Humus kann aufgebaut bzw. erhalten werden. Eine weitere Stellschraube bietet der Anbau von Untersaaten oder Gründüngungen, um zusätzliches organisches Material zuzuführen und den Boden zu bedecken.

Bodenbearbeitung: Über die Bodenbearbeitung können weitere Gelegenheiten genutzt werden, um den Humusgehalt zu beeinflussen. Je weniger ein Boden bearbeitet wird, desto weniger wird der Humus angegangen. Wer über die Bodenbearbeitung den Humus schonen will, der verzichtet auf tiefe und wendende Bodenbearbeitungsgeräte wie bspw. den Pflug. Dies führt dazu, dass sich in der obersten Bodenschicht organisches Material anreichert. Daraus resultiert eine verbesserte Struktur und der Boden wird tragfähiger.

Kontakte

Ziltener Rita

Pflanzenschutzdienst & Boden / Düngung

Rita Ziltener
062 855 86 81 rita.ziltener@ag.ch
Metzger David

Bio-Pflanzenbau & Boden / Düngung

David Metzger
062 855 86 85 david.metzger@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
062 855 86 55
info@liebegg.ch