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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Totalsanierungen von Wiesen

Die Totalsanierung ist die radikalste Art der drei Methoden der Wiesenerneuerung. Hoffnungslose Sackgassbestände lassen sich nicht immer über eine verkürzte Fruchtfolge erneuern, auch wenn dies die beste Variante ist. Soll die Neuansaat sofort nach dem Vernichten des Altbestandes erfolgen, eignet sich hierfür der August als bestes Zeitfenster. Mit den Sanierungsarbeiten ist aber schon bald zu beginnen, damit ein optimales Saatbett entsteht und keine unerwünschten Pflanzen die Saat konkurrenzieren.

FB 250703 Totalsanierung Wiese

Altbestand restlos zerstören

Wiesen mit weniger als 15 Prozent Futtergras, über 50 Prozent Lücken, viel hartnäckigen Unkräutern und unerwünschten Pflanzen rechtfertigen eine Neuansaat. Hierfür wird am besten ein Jahr Getreide angebaut und anschliessend geäugstelt, um den Unkraut- und Schädlingsdruck zu reduzieren und ein gut abgesetztes Saatbett zu ermöglichen.

Soll gleich wieder begrünt werden, kann die Saatbettvorbereitung mechanisch oder chemisch erfolgen. In Wiesen ohne Problempflanzen kann ab Mitte Juli mit zwei flachen Hobeldurchgängen im Abstand von drei bis vier Wochen die Grasnarbe zerstört, die Grasschübel zerschlagen und der Unkrautdruck reduziert werden. Ein weiterer Eggendurchgang ist nur angezeigt, wenn das Saatbett noch zu grob und zu wenig abgesetzt sein sollte. Geäugstelte Neuansaaten laufen problemlos auf, haben genügend Klee und gehen gestärkt in den Winter.

Sind viele Wurzelunkräuter im Spiel oder ist das Erosionsrisiko zu gross, ist eine Behandlung mit Glyphosat im Zeitraum von Ende Juli vorteilhaft. Dafür müssen die Bestände 10-15 cm hoch sein und das Mittel 2-3 Wochen wirken können. So lassen sich die abgestorbenen Pflanzenteile anschliessend gut herauskratzen und zusammennehmen. Dies erfolgt am besten mit einer sehr flach geführten Kreiselegge und dem Kreiselschwader oder mittels Wiesenstriegel, bevor mit einer Direktsämaschine die passende Mischung eingedrillt oder einem Sästriegel breit gesät wird.

Neuansaat in Dauerwiese überführen

Ein separater Walzdurchgang lässt die Wiese zügiger auflaufen und reduziert den Unkrautdruck. Nebst dem üblichen Säuberungsschnitt kann sich die Bekämpfung von unerwartet vielen Blacken- oder Breitwegerich-Sämlingen aufdrängen. Diese können auf ÖLN-Betrieben im ersten Aufwuchs ab dem 3-Blattstadium des Klees mit MCPB bekämpft werden, solange die Blackenkeimlinge bis zu vier Blätter aufweisen.

Für die Überführung in Dauerwiesen ist wichtig, dass die Ursachen für die Verschlechterung des Bestandes erkannt und bekämpft werden. Nicht selten liegt es an der Mischungswahl und der fehlenden Regeneration der Gräser. Für eine gute Rasenbildung müssen das Englische Raigras und die Wiesenrispe im Frühling früh und jung beweidet werden. Horstgräser wie das Italienische Raigras oder das Knaulgras müssen periodisch versamen können. Mehr zu diesem Thema findet sich z.B. auf dem AGFF-Merkblatt 5 und B1 oder den Liebegger Merkblättern "Neuansaat zur Wiesensanierung" und "Versamung von Horstgräsern".

Kontakt

Schmid Herbert

Futterbau und Futterkonservierung

Herbert Schmid
062 855 86 53 herbert.schmid2@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
062 855 86 55
info@liebegg.ch