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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Equines Asthma: Wenn es im Stall hustet

NWCH Pferdetag / Tierarzt med. vet. Markus Schmidt von der Pferdeklinik Niederlenz widmet sich mit dem Referat "Equines Asthma: Ursachen, Diagnose und Vorbeugung" einem brandaktuellen Thema in der Pferdewelt.

Equines Asthma bezeichnet eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch eine Allergie verursacht wird und sich primär durch Husten äussert. Im fortgeschrittenen Stadium treten erhöhte Atemfrequenz, pfeifende Atemgeräusche sowie Atemnot auf. Hohe Staubbelastung, Schimmelpilzsporen im Raufutter oder Ammoniakgase sind mögliche allergene Stoffe, die Equines Asthma auslösen können. Laut Schmidt, der in seinem Berufsalltag häufig mit Equinem Asthma konfrontiert ist, haben die Erkrankungen in den letzten 2-3 Jahren zugenommen.

Optimale Haltungsbedingungen sind das A und O

Liegt die Diagnose Equines Asthma vor, so wird das betroffene Pferd ggf. medikamentös behandelt. Daneben müssen die Allergene gefunden und aus der Atemluft eliminiert werden. "Die Haltungsbedingungen spielen dabei die entscheidende Rolle", betont Schmidt. "Denn 75 % der betroffenen Pferde werden allein durch das Optimieren der Haltungsbedingungen symptomfrei."

Um die Staubbelastung in der Luft zu minimieren, sollten Raufutter und Einstreu möglichst staubarm sein. Während dem Einstreuen und Wischen gelangt Staub in die Luft, weshalb sich die Pferde zu diesem Zeitpunkt draussen aufhalten sollten. Eine gute Luftzirkulation trägt zudem dazu bei, dass staubbelastete Luft rasch aus dem Stall entweichen kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Belastung des Raufutters mit Schimmelsporen. Um dies zu vermeiden, sind eine saubere Ernte, gute Trocknung sowie eine saubere und trockene Lagerung des Futters unverzichtbar. Auch der Grasbestand ist entscheidend. Häufig bilden sich die Schimmelpilzsporen nämlich bereits auf der Wiese, wenn das Gras sehr hoch ist und erst spät gemäht wird.

Bei einer erhöhten Staub- oder Schimmelpilzbelastung rät Schmidt zum Bedampfen oder Wässern des Heus. Eine weitere Möglichkeit sei die Verfütterung von Heulage. "Die konsequente Umsetzung der Haltungsmassnahmen ist ausschlaggebend für den Therapieerfolg", betont Schmidt. "Equines Asthma kann zwar nicht geheilt werden, aber mit dem richtigen Management kann das betroffene Pferd symptomfrei leben." Damit dies möglich ist, braucht es laut dem Tierarzt "eine gute Kommunikation zwischen Pferdebesitzer/in, Pferdehalter/in und mir als behandelnder Tierarzt".

Am NWCH Pferdetag erhalten Sie die Gelegenheit, von Markus Schmidt mehr über Equines Asthma zu erfahren und Fragen zu stellen. Daneben werden unter dem Motto "Pferd sein in der heutigen Zeit" viele weitere brandaktuelle Themen beleuchtet.

--> Mehr zur Tagung erfahren Sie im Flyer.

--> Hier gehts zur Anmeldung.

Autorin

Achermann Luisa

Tierhaltung

Luisa Achermann
062 855 86 09 luisa.achermann@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
062 855 86 55
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