Husten, Schnupfen, Fieber – nicht nur wir Menschen, sondern auch die Kälber erkranken in der kälteren Jahreszeit häufiger an einer Atemwegserkrankung und Grippe. Im Herbst und Winter tragen die Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und die Umstellung von Herbst- auf Winterfütterung wesentlich dazu bei, dass die Körperabwehr der Kälber überfordert ist.
Dass jüngere Kälber so leicht an Grippe erkranken, hat zwei Gründe. Zum einen sind ihre Lungen zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht vollständig ausgebildet und zum anderen muss sich ihr Immunsystem zuerst entwickeln. Die Lungenreife ist erst nach etwa einem Lebensjahr abgeschlossen. Daher ist auch in der Mutterkuhhaltung die Sicherstellung einer korrekten Kolostrum-Fütterung nach der Geburt das A und O, um die Kälber mit hochwertigen Antikörpern zu versorgen.
Schutzimpfungen im Spätsommer und anfangs Herbst haben eine unterstützende Wirkung, die Kälber bestmöglich zu schützen. Dabei kann ein intranasaler Lebendimpfstoff eingesetzt werden, welcher bereits nach wenigen Tagen wirkt. Dieser Schutz hält jedoch nur etwa 3 Monate an. Alternativ kann eine intramuskuläre Impfung gewählt werden. Das fordert eine Grundimmunisierung mit zwei Impfungen. Die erste Impfung sollte Ende August, anfangs September bereits abgeschlossen sein. Dieser Schutz hält etwa 6 Monate an und deckt somit das Winterhalbjahr ab.
Werden auch die weiteren Managementfaktoren wie Fütterung und Stallklima optimal beachtet, sind die Kälber gut vorbereitet auf die kommende Herbst- und Winterperiode.