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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Magen-Darm-Parasiten- (k)eine Infektion im Stall?

Die Tage sind kürzer, der Herbst hat begonnen. Die Magen-Darm-Parasiten sind jedoch trotz der kühleren Temperaturen aktiv. Die Infektion mit den Endoparasiten erfolgt auf der Weide durch die Aufnahme von winzig kleinen infektiösen Larven zusammen mit dem Weidegras. Betroffene Tiere zeigen sehr unterschiedliche Symptome.
Typische Anzeichen für einen Befall mit Magen-Darm Parasiten sind:

  • Durchfall
  • stumpfes Fell
  • blasse Lidbindehäute
  • Fressunlust
  • allgemeine Schwäche
  • je nach Parasitenart und Verwurmungsgrad kann eine Infektion bei Schafen und Ziegen zum Tode führen

Bei den Kleinwiederkäuern, die im Winter eingestallt werden, steht eine Entlastung in Aussicht, da die Reinfektion mit den Magen-Darm- Würmer im Stall bedingt durch die Winterfütterung unterbrochen wird. In den konservierten Futtermitteln wie Heu oder Silagen können die Parasiten nicht überleben und die Schafe und Ziegen sich somit nicht infizieren.

Auf den Standweiden ist der Parasitendruck besonders hoch

Wenn ein Auslauf vorhanden ist, sollte darauf geachtet werden, dass dieser nicht begrünt ist. Da auf den Standweiden das Absetzen des Kotes, sowie die Futteraufnahme unmittelbar beieinander liegen, sind dies ideale Bedingungen für die Vermehrung der Parasiten. Abhilfe kann ein befestigter Auslauf schaffen, der regelmässig gereinigt wird. Zudem soll bodennahe Fütterung vermieden werden. Stattdessen kann das Futter auf einem erhöhten Futtertisch oder in einer Heuraufe zur Verfügung gestellt werden.

Vor dem Einstallen der Schafe und Ziegen ist ein Gesundheitscheck notwendig

Obwohl sich die Tiere somit bei einer Winterfütterung im Stall nicht reinfizieren können, empfiehlt es sich dennoch, die Schafe und Ziegen vor dem Einstallen auf Verwurmung zu untersuchen. Magen-Darm-Parasiten können in einem Ruhestadium in den Tieren überwintern und setzen im Frühjahr dann ihre Entwicklung fort. Um Resistenzen bei den Entwurmungsmitteln zu vermeiden, sollten Tiere nur auf Befund einer Kotuntersuchung behandelt werden. Die Untersuchung des Kotes kann über den Tierarzt oder das Parasitenprogramm des BGK (Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer) erfolgen.  Insbesondere von Tieren mit Verwurmungssymptomen sollten Einzelkotproben, idealerweise mit einer Kotentnahme aus dem Enddarm, untersucht werden. Falls eine Entwurmung aufgrund des Befundes notwendig ist, sollte gegebenenfalls auch eine Wirksamkeitsprüfung des eingesetzten Präparats durchgeführt werden, um sicher zu sein, dass die Tiere möglichst gesund durch den Herbst kommen und gestärkt sind für die bevorstehende Ablammsaison.

 

Schibli Lea

Tierhaltung

Lea Schibli
062 855 86 83 lea.schibli@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
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